Träumerle

Der Blog zur Aue

Tag: Trauer

Wieder Trauer

Es ist ein trauriges Jahr in unserer Verwandtschaft.
Im März starb die älteste Schwester meiner Mutti an ihrem 84. Geburtstag.
Im April mussten wir Abschied nehmen von meinem Schwiegervater.
Nun starb der Bruder meines Schwiegervaters, der letzte Onkel meines Mannes.
Am Montag gehen wir zur Beisetzung.
Es reicht, so viele Todesfälle in einem Jahr.

Wir nehmen wieder Abschied.

Er war Uhrmachermeister. Zu unserer Hochzeit vor 36 Jahren schenkte er uns eine kleine Stubenuhr.
Und noch immer tickt sie ohne Fehler, steht in unserer Schrankwand.
Sie wird die Erinnerung an einen lieben Menschen bleiben.

Zeit der Stille

Es gibt im Leben für alles eine Zeit.
Es wird hier im Blog für eine Weile Ruhe herrschen, denn es ist Zeit für Stille.

Ein Familienmitglied hat für immer die Augen geschlossen, die einst so fleißigen Hände ruhen.
Wir sind vorzeitig aus dem Urlaub zurück gekehrt.
Nun gibt es so viel zu erledigen, zu organisieren, zu entscheiden.
Es wird ein trauriges – und stilles – Osterfest für uns.

Alles hat seine Zeit. Nun ist die Zeit zum Trauern für uns gekommen.
Unsere Jungs mit ihren Familien sind uns ein Trost, dass alles im Leben seinen Weg weitergeht. Es stehen auch freudige Ereignisse an, auf die wir uns dann vorbereiten werden. Ein Lichtblick in diesen Tagen.

Wir lesen uns irgendwann wieder.

Gefühle

Ich brauch noch Zeit. Kann einfach noch nicht wieder schöne Dinge zeigen oder schreiben. Aber keine Angst, es geht mir gut.

Wirft die Nacht ihre Dunkelheit
sanft über Raum und Flur,
machen Träume sich bereit
auf den Weg zu mir.

Doch bei aller Finsternis
muss ich mich nicht sorgen.
Ist die Nacht auch schwarz und kalt –
ich weiß: es gibt ein Morgen.

K.L.

Träumerei

Einfach fallen lassen, sich treiben lassen von den Gedanken.
Dahingleiten in das Reich der Träume,
so sacht und anmutig wie ein Schwan.
Treiben auf den Wogen des Wassers,
tauchen in die Vergangenheit,
still und leise.

Einfach fallen lassen, sich treiben lassen von den Gedanken.
Dahingleiten im Reich der Träume,
treiben lassen in der Vergangenheit,
still und leise.

Auftauchen muss ich – irgendwann,
so sacht und anmutig wie ein Schwan.
Auftauchen aus dem Reich der Träume,
auftauchen aus der Vergangenheit,
still und leise – irgendwann.

K.L.

Abschied

Ein Meer der Tränen,
ein Meer weißer Rosen,
ein Meer der Emotionen.

Ein Sturm riss ihn aus seinem Leben,
bei Sturm wurde er der Erde übergeben –
welch Schicksal!

Die Jungs haben ihren Freund heut auf seinem letzten Weg begleitet. Ich war in Gedanken bei ihnen. Später werde ich zum Friedhof gehen und leise selbst Abschied nehmen.

Vor dem Friedhof hatten die Freunde sein zweites Auto abgestellt und fuhren nach der Beisetzung mit ihren Wagen an seinem vorbei, gaben noch mal Gas als letzten Gruß. Wer muss da nicht weinen?

Nachtrag: ich war soeben an seinem Grab und war so gerührt, ich hatte bis nach Hause Tränen in den Augen. Die Jungs sind alle Opel-Fans, im eigenen Opel-Club. Ein Lenkrad – geschmückt mit Blumen – liegt da, ein großes Gesteck  mit weißen Rosen in Form eines Opel-Zeichens.

Dieser Beitrag ist nur für mich – für uns. Ich habe die Kommentarfunktion darum mal ausgeschaltet. Ihr werdet das verstehen.

Ein Lichtblick

Als ich heut morgen die Augen öffnete, schien mir nach 3 Tagen strömendem Dauerregen die Sonne ins Gesicht. Welch Symbolkraft! Denn es gibt einen Lichtblick in all der Trauer.

Ich danke euch für die vielen lieben Umarmungen, Anrufe, Kommentare, Nachrichten. Das bringt doch zum Ausdruck, wie sehr wir uns alle verbunden fühlen und aneinander denken und mitfühlen.

Am Dienstag stand ich auf der erwähnten Leiter des Glücks. Denn bei meinem Bruder gab es Familiennachwuchs. Kind Nr. 4 hat das Licht der Welt erblickt – Paulina.

Doch schon Stunden später hat das Schicksal zugeschlagen.
Wir haben in wenigen Tagen unsere Silberhochzeit. Mein „Lieblings“-Onkel und meine Tante, die uns jedes Jahr besuchen kommen, waren dazu eingeladen. Doch sie hatten am Mittwoch einen schweren Verkehrsunfall, den mein Onkel leider nicht überlebt hat. Die Tante liegt schwer verletzt im Krankenhaus.

Gestern Abend kam die Nachricht, dass sie die erste OP gut überstanden hat, sie wird leben. Weitere Eingriffe werden folgen, aber sie schafft das.

Fred stellte mir freundlicherweise das Foto zur Verfügung. Als ich es bei ihm neulich sah, da konnte ich mich kaum lösen. In diesen Gesichtszügen erkenne ich mich selbst. Wie bin ich darin versunken, nun stehe ich wirklich so da und kämpfe mit meinen Gefühlen.

Der Himmel weint

Ich habe keine Tränen mehr, deshalb schickt mir der Himmel seine Regentropfen.
Ich lass sie laufen über mein Gesicht und denk dabei an euch.

Ich wollte euch doch wieder umarmen.
Ich wollte mit euch unseren großen Tag feiern.
Wir alle haben uns schon auf euch gefreut.
Ich wollte euch doch noch so viel zeigen, euch so viel erzählen.

Doch das Leben schreibt seine eigenen Geschichten.
Manchmal fällt man von der Leiter des Glücks in die Tiefe der unbeschreiblichen Trauer.

Einen lieben Menschen durch einen tragischen Unfall zu verlieren ist so schlimm.
Einen zweiten noch dazu zwischen Leben und dem Jenseits zu wissen ist fast nicht zu ertragen.

Ich habe keine Worte mehr, keine Tränen, keine klaren Gedanken.
Und der Himmel weint.

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