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Das „Neue Lager“ – Teil 1

Heute starte ich mit euch einen Rundgang durch das „Neue Lager“ von Königsbrück. Stück für Stück zeige ich euch die alten Gebäude und erkläre einige Dinge.

Königsbrück war Garnisonsstadt und eng mit dem Militärleben in den Kasernen verbunden. Auf dem Übungsplatz wurden die Soldaten ausgebildet und von hier aus in den Krieg geschickt.
Nach 1945 übenahm die Besatzungsmacht der Sowjetunion die Militäranlagen, 1992 zogen die Streitkräfte aus Königsbrück ab, 1994 auch aus dem gesamten Teil der ehemaligen DDR. Damit fand die Geschichte der Stadt als Garnisonsstadt ihr Ende. Nur das Flugmedizinische Institut übernahm die Bundeswehr von der NVA.

Neben dem „Alten Lager“ (erstmalige Nutzung 1893, es ist nur noch ein Gebäude übrig und darin befinden sich die Tourist-Information und eine Miniatur-Ausstellung) und der Prinz-Georg-Kaserne (erbaut 1895, es sind noch Gebäude da, aber kein Zutritt möglich) wurde am Stadtrand 1907 das „Neue Lager“ errichtet – mit einer Größe von zum Schluss ca. 8.000 Hektar. Dafür mussten mehrere Dörfer ausgesiedelt werden. Seit 1996 wird dieser Truppenübungsplatz als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Ich beginne am Haupteingang. Gegenüber befindet sich ein letztes altes Gebäude – es war früher ein Cafe´. Alle anderen Häuser wurden renoviert.

                        

Im Eingangsbereich des „Neuen Lager“ befanden sich die Wache und das Postamt. An der Informationstafel habe ich die alten Aufnahmen fotografiert, so könnt ihr sehen wie es einmal aussah.


Und nun die heutigen Ansichten:


Hier findet man auch folgende Gedenktafeln:

Von hier aus kann man auf allen Wegen das Lager erkunden. Zäune und Absperrungen verhindern den Zutritt zu den nicht freigegebenen Wegen und Gebäuden. Das ist schade, aber Sicherheit geht vor.
Wir kommen zum Offizierskasino, bis zum neu errichteten Solarpark, zum Grünmetzsee (hab ich schon vorgestellt), vorbei am Bunker, wo die Sprengköpfe für Atomraketen gelagert wurden, zum Kriegsgefangenenfriedhof und zum Aussichtsturm. Ihr könnt euch nicht verlaufen, wenn ihr den Wegweisern folgt.

In alle Richtungen führen die Wege, vieles verwildert und wächst zu. Zu dieser Jahreszeit sieht es besonders schön aus mit all dem Grün.

Dies war der Anfang und ein kleiner Einblick in die Vorgeschichte. Wenn ihr Interesse habt, schaut morgen wieder rein. Es gibt viel zu entdecken.

22 Kommentare

  1. kelly:

    zum schluss das versöhnliche, hoffnungsvolle grün *g*.

    moin kerstin,
    eine gute übersicht, durch die geschichte und dann die darstellung der gegenwart.
    bereits vor der wende sahen wir bei berlin ähnliche bilder von verfallenen gebäuden die von der sowjetmacht genutzt wurden.
    als rückzugsgebiet und lebensraum für seltene pflanzen und tiere wiederum von vorteil :).
    es könnte aber auch ein rückschluss ergeben:
    die besatzung ist nur vorübergehend und wir sind nicht an der pflege interessiert ;).
    gibt es eine weitere planung?
    hach, wunderbare fotos von deiner heimat hab ich nun schon gesehen und all die wege möchte ich schon mal laufen…
    erstmal tschüss bis morgen ;).
    kelly

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Mai 31st, 2010 08:18:

    Hallo liebe Kelly, es folgen noch viele Bilder – ein bisschen Geschichte dazu zum Erklären muss sein. Die „Russen“ haben nicht gewohnt, sie haben gehaust. Die Zustände waren katastrophal, die Umweltverschmutzung war nicht zu toppen. Das erzähle ich auch noch.
    Danke für das Interesse, hab einen guten Tag, liebe Grüße und gern bis Morgen.

    [Antwort]

  2. tonari:

    Zunächst musste ich erst mal googeln, wo Königsbrück denn eigentlich zu finden ist. Habe davon noch nie gehört. Danke, dass Du uns den Ort so ausführlich zeigst. Das macht doch beim nächsten Dresdenbesuch Lust auf einen Abstecher.
    Wirklich schade, dass die alten Gebäude so dem Verfall preisgegeben werden.Ich hoffe sehr, es gibt Ideen (und Geld/Fördermittel) für den Erhalt.

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Mai 31st, 2010 08:23:

    Hallo Tonari, Danke für Deinen Besuch. Ja bis Dresden ist es nicht weit.
    Sehr viele Gebäude wurden schon abgerissen, ein neuer Solarpark entstand auf dieser Fläche, ein weiterer ist gerade im Bau. Aber es gibt kein richtiges Konzept für dieses Areal, es ist zu groß, hat zu viele Gebäude, die Bausubstanz spricht nicht gerade Vorteile. Aber schön, dass wir das alles sehen dürfen. Zwar vieles auch nicht, aber die Leute sind neugierig und machen eh, was sie wollen. Offiziell muss ich natürlich sagen, dass es Grenzen gibt und man nicht überall hin darf. Sonst bekomm ich vielleicht Ärger.
    Hab einen schönen Tag, liebe Grüße von Kerstin.

    [Antwort]

    andi Antwort vom Mai 31st, 2010 18:19:

    Hallo Kerstin, da gehen wir doch mal zusammen

    Grüße in die City

    Andi

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Mai 31st, 2010 18:27:

    Hallo Andi, na so eine Überraschung. Wenn nur das Wetter mal schöner wäre, dann komme ich wieder an den See. Heut war ich am Gefangenenfriedhof, den will ich auch noch zeigen. Aber im Dauer-Nieselregen und bei den Temperaturen treibt man ja keinen Hund Johnny vor die Tür.
    Ich schicke liebe Grüße ans andere Ende der Stadt, den gemeinsamen Gassi-Gang werden wir schon mal hinbekommen.

  3. Fred:

    Hallo liebe Kerstin,

    Hilfe mein Lappi spinnt, immer wenn ich mich verschreibe dann und ich zurück springe dann hängt er fest, ich habe mir eben viel Mühe gegeben beim kommentieren zu deinem so interessanten Eintrag, doch ich musst neu starten, echt grausam ist das. Doch ich wollte mich nochmal recht herzlich bedanken das ich bei dem Rundgang dabei sein durfte, das ist genau was für mich. Ich würde mich gerne mal für einen Tag in die Zeit versetzen lassen als dort noch die jungen Rekruten so richtig leiden mussten 🙂
    Ich freue mich das du mir deine Gegend ein ganzes Stückchen näher bringst, also ich bin morgen wieder dabei.
    Ach ja eins noch, die Bäume drum herum könnten „auch“ viele spannende Geschichten erzählen.

    Viele Grüße, Fred

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Mai 31st, 2010 13:48:

    Lieber Fred, ich würde auch so gern mal eine Zeitreise machen. Dass Offizierskasino bringt mich immer wieder zum Träumen, das muss so toll ausgesehen haben. Aber das berichte ich alles noch. Schön, dass es Dir gefällt. Bleib gespannt auf die kommenden Berichte.
    Hab einen netten Tag, sei ganz herzlich gegrüßt von Kerstin.

    [Antwort]

  4. Sabine:

    Das ist aber ein spannender Rundgang, liebe Kerstin 🙂

    und schön fotografiert.

    Neugierige Sabine erwartet schon die Fortsetzung 🙂

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Mai 31st, 2010 13:49:

    Hallo Sabine, gern geschehen und es geht weiter. Also bis morgen, sei gegrüßt und machs gut.

    [Antwort]

  5. Britta:

    Hallo Kerstin!

    Na das war ja mal wieder eine interessante Führung! Vielen Dank!

    Liebe Grüße

    Britta

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Mai 31st, 2010 13:50:

    Hallo Britta, das war erst der Anfang! Ich will heut auch noch mal los, aber ich muss auf einen Gast warten und das Wetter ist auch nicht toll. Mal schauen, was ich noch schaffe. Für die nächsten Tage hab ich schon Material.
    Liebe Grüße von Kerstin.

    [Antwort]

  6. Der Brotbaecker:

    Guten Tag Kerstin,

    auch wenn wir nicht weit entfernt vom Neuen Lager wohnen, ist diese Gegend für uns noch ein Buch mit sieben Siegeln. Aber wir haben uns fest vorgenommen im Sommer mal eine Erkundugsfahrt mit dem Fahrrad zu unternehmen. Deshalb bin ich ganz gespannt auf Deine weitere Berichterstattung! Bis dahin alles Gute der Brotbaecker

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Mai 31st, 2010 13:52:

    Hallo Micha, mit dem Rad ist man natürlich schneller von einem Ort zum anderen. Aber ich hab immer den Hund mit. Unser Sohn fährt regelmäßig seine Tour, es gibt immer was zu berichten. Und immer schön auf dem rechten Weg bleiben! 😉 Wenn die Pilzsammler unterwegs sind, sind auch die Ordnungshüter nicht weit!

    [Antwort]

  7. Brigitte/Weserkrabbe:

    Hallo liebe Kerstin,
    ich stimme mit allen Vorrednern überein. Spannende Geschichte, spannend erzählt und spannend fotografiert. Bin gespannt auf Morgen.Ich finde, solche Sachen zeigen immer die Vergänglichkeit und dass die Natur sich doch irgendwie irgendwann alles zurückholt. Das ist manchmal dramatisch, aber manchmal beruhigt mich das auch ein bisschen und zeigt mir, dass der Mensch eben doch nicht machen kann, was er will. Und das ist auch gut so!

    liebe Grüsse
    Brigitte

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Mai 31st, 2010 15:31:

    Hallo Brigitte, man möchte wirklich alles fotografieren, denn in ein paar Jahren ist alles so zugewachsen, dass man gar nicht mehr heran kommt. Aber das ist wirklich toll, wenn man den Unterschied zu früher kennt. Schreibe gerade den Text für morgen.
    Danke fürs Reínschauen und das Interesse.
    Liebe Grüße von Kerstin.

    [Antwort]

  8. Brigitte:

    Liebe Kerstin, sei herzlich gegrüßt aus dem trüben, nieselregenerischem Berlin.
    Deine History-Serie ist sehr interessant und ich werde auch die weiteren Folgen mit Spannung erwarten.
    Danke für die aufwendige Bild- und Textbearbeitung.
    Im Fernsehen schaue ich auch immer die Beiträge von interessanten, geschichtsträchtigen Orten.
    Ich wünsche Dir noch einen schönen, gemütlichen Abend.
    Tschüssi, Brigitte

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Mai 31st, 2010 17:28:

    Liebe Brigitte, heut es ist bei uns hier wie im Herbst. 11 Grad, Nieselregen, total duster. Ich war grad beim Kriegsgefangenenfriedhof und hab Bilder gemacht. Sie sind zwar ziemlich duster, aber ich will ihn auch noch zeigen und kann nicht warten, bis mal wieder toller Sonnenschein herrscht.
    Hab heut wieder die Heizung aufgedreht und ein Unterhemd angezogen, das ist ja nicht zum Aushalten.
    Mach es Dir noch recht gemütlich, die Hunde-Runden fallen auch nicht groß aus. Johnny schläft schon wieder.
    Sei herzlich gegrüßt von Kerstin.

    [Antwort]

  9. Irmi:

    Liebe Kerstin,
    ich war schon sehr gespannt auf Deinen Bericht.
    Sehr schön gemacht: Alt -Neu – Die Natur holt sich sehr viel zurück, gerade wenn es jetzt ein Naturshutzgebiet ist.
    Ich freue mich auf morgn – bin gespannt was Du uns zeigst.
    Ich kenne diese Situation auch. Bei uns war ein KZ. Da sieht es heute auch sehr grün aus und die Ruinen verfallen mehr und mehr.
    Liebe Grüße und noch einen schönen Abend wünscht
    Irmi

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Mai 31st, 2010 21:22:

    Guten Abend Irmi,
    mit 14 Jahren hab ich das KZ Ravensburg besucht. Ich glaub heut möchte ich das nicht mehr, das geht mir immer alles zu nahe. Ich mag so etwas nicht sehen. Ich schau mir auch keine Kriegsfilme an oder Nachkriegsfilme. Ich bin da zu feinfühlig. Hab mal einen Bericht über die sog. Wolfskinder in Russland gesehen, das hat mich sehr lange beschäftigt, so was geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
    Ich versuche das ganze Lager sachlich zu sehen, es hat eine lange Gechichte. Schlimme Sachen sind sicher auch hier passiert, nur hat man das nie erfahren.
    Einen schönen Abend noch wünsche ich Dir und gern bis Morgen.

    [Antwort]

  10. Elke:

    Liebe Kerstin,
    dein Blog mit seinen informativen Beiträgen ist derzeit einer der wenigen Lichtblicke in der Bloggerlandschaft. Danke für die Mühe, die du dir machst. Die alten Gebäude sind zwar ziemlich marode (äußerlich zumindest), aber irgendwie immer noch beeindruckend. Vielleicht werden sie ja mal saniert, schön wär das schon. Dass bei euch in den östlichen Bundesländern heute soviel Naturschutzgebiete entstehen, ist ein wirklich positiver Aspekt der unrühmlichen Vergangenheit. Ich freue mich auf weitere Bilder und Infos.
    Herzliche Grüße
    Elke

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 1st, 2010 07:27:

    Liebe Elke, Danke für Deine netten Worte. Und es geht weiter, ich kann ja nur einen Teil zeigen, sonst dauert der Bericht ewig und wird langweilig.
    Hoffen wir auf besseres Wetter, damit die Stimmung wieder steigt.
    Liebe Grüße von Kerstin.

    [Antwort]

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