Nachdem ich sie schon mehrmals erwähnte, möchte ich heut noch einmal auf diese kleine Allee eingehen. Sie befindet sich in der Aue und führt entlang des Mühlgrabens. Sie beginnt gleich hinter der Baderbrücke (hab ich beim Rundgang durch den Stadtpark mit gezeigt) und endet an der Stadtmühle. Unterbrochen wird sie seit dem Bau der Umgehungsstraße durch die Fußgängerunterführung. Der Weg ist stellenweise ziemlich holprig durch die vielen Baumwurzeln, dass ich schon so manches Mal ins Straucheln gekommen bin. Wenn im Sommer die Bäume voll ergrünt sind, ist dies ein wunderschöner Ort – ich zeig es euch dann.
Und etwas ganz tolles hab ich entdeckt: das versehentlich beim Fällen eines Baumes beschädigte Bäumchen hat allem Anschein nach überlebt: es treibt aus. Sein Stamm wurde ganz fest zusammengebunden. Ich hätte nie gedacht, dass das funktioniert.
Und da jetzt überall die Knospen sprießen, hab ich noch ein paar ganz tolle Aufnahmen geschossen. So schön sieht es aus, wenn die Blätter der Bäume sich entfalten. Sie können glattweg mit Blumen konkurrieren:
Ich wünsche euch eine schöne und hoffentlich sonnige Woche.
Nachdem ich euch gestern nur so schnell durch die Aue geführt habe, gibt es heut noch ein paar Bilder und Fakten. Die Stadtmühle ist – oder besser gesagt war – eine Wassermühle, zu ihr hin wird von der Pulsnitz aus ein Wassergraben – der „Mühlgraben“ – geleitet. Das Wehr befindet sich einige hundert Meter weiter. Am 27.04.1982 ist sie bei einem Brand schwer zerstört worden und fristet seither ihr Dasein als Ruine. Im vorderen Bereich – dem Wohntrakt – wohnen noch die Besitzer. Leider ist letzten Sonntag der „Müller“ verstorben. Außer den äußeren Wänden ist nicht mehr viel übrig, deshalb kann ich keine spektakulären oder tollen Bilder dazu zeigen. Von meinem Wohnzimmerfenster aus kann ich direkt hinüber schauen und sehe abends das Licht brennen. Als unsere Kinder noch klein waren habe ich ihnen in der Weihnachtszeit immer erzählt, dass dort bei den kleinen Lichtern die Heinzelmännchen des Weihnachtsmannes gerade unterwegs sind und nach den Kindern schauen. Das hat super funktioniert!
Gegenüber der Mühle quer über die Wiese steht das Eisenbahnviadukt. Es ist 15 m hoch, 214,5 m lang und hat ein Gewicht von 526,6 Tonnen. Beim Bau der Eisenbahnstrecke ab dem Jahr 1898 entschied man sich für ein im Bogen liegendes Gerüstpfeilerviadukt. Am 30.09.1899 wurde die Bahnstrecke eröffnet. Seit ca. 15 Jahren ist der Verkehr eingestellt, Züge fahren nur noch bis zum Hauptbahnhof in Königsbrück. Ich kann nicht sagen, was aus dem Viadukt vielleicht mal werden soll.
Im Viadukt selbst befindet sich ein Versteck (es ist auf der Collage mit zu sehen). Hat von euch schon mal jemand was vom Suchspiel Geocaching per GPS-Daten im Internet gehört? Mein Sohn hat letztes Jahr zum Geburtstag ein Wander-Navigationsgerät bekommen, weil er so gern durch die Gegend stöbert. Er ist im Internet auf dieses Spiel gestoßen und es macht Riesenspaß. Ich selbst habe beim Suchen geholfen – ICH habe es gefunden! Auf dem Scheibischen Berg – den ich später mal vorstellen werde – gibt es auch eins. Also wer von euch Erfahrung damit hat, kommt her und sucht!
Da der Frühling nicht mehr weit sein kann, müssen wir langsam unsere eingerosteten Knochen in Schwung bringen für die vielen Wanderungen, die ich euch versprochen habe. Also gehts auf zu einer ersten kleinen Runde – durch die Aue nach Gräfenhain, einem Ortsteil von Königsbrück und ca. 2 km entfernt.
Unser Ausgangspunkt ist die alte, teils abgebrannte Stadtmühle. Erstes Objekt zum Fotografieren ist das Eisenbahnviadukt. Ich selbst bin noch da hinüber gefahren, aber heut rollt kein Zug mehr durch die Aue.
Wir kommen vorbei am Moosbaum, den ich am Montag vorstellte. Im Sommer grasen hier ringsum Kühe, dann müssen wir auf den Elektrozaun achten.
Links Wald, rechts Feld und Wiese – nähern wir uns einem magischen Ort: dem Steinkreuz. Ich stelle mir immer vor, wie hier vor vielen hundert Jahren Menschen ein Ritual vollzogen haben. Nur welches – das weiß niemand.
Wenige Schritte weiter kommen wir zu einem Steinbruch – Vorsicht, bitte nicht zu weit heran treten. Im Sommer sieht alles noch mystischer und schöner aus, jetzt ist halt alles noch grau und farblos.
Von hier aus können wir entweder in den Ort laufen und auf der Hauptstraße zurück oder aber wir kehren um und genießen noch ein wenig die Natur und absolute Ruhe.
Nach einer reichlichen Stunde sind wir wieder zurück – ich lade euch ein zu Kaffe und Kuchen oder auf ein kühles Bierchen gegen den Durst – ist das ein Angebot?