Träumerle

Der Blog zur Aue

Rettungsaktion Nr. 2

Es könnte ja mal normal zugehen bei uns :mrgreen: Aber der nächste Rettungseinsatz wartete schon gleich am nächsten Tag.
Theo brachte auf den letzten Metern vor dem Haus eine junge Lerche angeschleppt, die noch lebte. Ich habe geschrien und gestikuliert, damit er sie los lässt. Hat auch funktioniert und ich habe ihn erst mal in die Wohnung gesperrt. Komme raus und Mauz steht da, visiert das Vögelchen an. Wieder war Schreien angesagt, bis er kein Interesse mehr zeigte.
Was tun? Wieder habe ich das Vögelchen auf der Fensterbank im EG abgesetzt, Wasser geholt. Doch es wollte im Gegensatz zur Meise nicht saufen. Senkte das Köpfchen, die Augen gingen zu, es hechelte wie wild. Es wird es nicht schaffen waren meine Gedanken. Also Reiki geben und überlegen. Da kam mein Mann heim und wir setzten es in eine große Pappkiste, Gitter darauf fanden wir zum Glück auch.

Wasser und kleines Vogelfutter gaben wir hinein. Der Kleine hat sich beruhigt und schaute uns zu unserer Freude erwartungsvoll an. Ich habe mit ihm geredet und wir entschlossen uns ihn frei zu lassen. Ach je, er konnte nicht fliegen, flatterte nur am Boden herum und flog an. Er hatte nur kurze Schwanzfedern, vielleicht noch nicht voll ausgebildet. Also wieder ab in die Kiste und über Nacht in den Schuppen gestellt. Ob er es schafft?

Am nächsten Morgen piepte es laut und tatsächlich – er war putzmunter und schimpfte lautstark. Wir können ihn ja nicht ewig da drinnen sitzen lassen und da es verschiedene Lerchenarten gibt – Insekten- und auch Körnerfresser – waren wir uns mit der Fütterung nicht sicher. Er hat zumindest das Vogelfutter zerstreut.
Ich habe ihn vorsichtig in meine Hände genommen und am Weg im Gebüsch ausgesetzt. Da, wo er ungefähr her kommen könnte. Er hüpfte weiter und weiter und war verschwunden.

Bei den nächsten Hunderunden habe ich angespannt gehorcht, ob er noch ruft. Stille. Also rede ich mir ganz fest ein, dass ihn seine Mama wiedergefunden hat und er überlebt. Insekten und Krabbeltiere gibt es genug, die er sich schnappen kann.

Und weil ich den Miezen die Beute entrissen habe lag zur Strafe am nächsten Morgen ein Maulwurf auf dem Abstreicher 🙁

Katzen sind nun mal Raubtiere und Vögel ihre Beute. Aber wann immer ich kann versuche ich die Tiere zu retten.

40 Kommentare

  1. Trude:

    Und du bekommst von mir, liebes Träumerle, den Orden für „Herz am richtigen Ort“.
    Sicher hat die kleine Lerche zu ihrer Mutter gefunden, ganz sicher. Ach mensch aber auch, das ist halt der Kreislauf in der Natur.
    Mache dir keine Sorgen, so ist es eben.
    Einen schönen Abend oder Start in den warmen Dienstag, winke, die Trude.

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 18th, 2018 20:03:

    Ach Trude, es rührte mich so und wir konnten nicht mehr machen. Habe sogar gegoogelt, in Dresden gibt es eine Auffangstation für Wildvögel. Aber durch einen Zwischenfall am Wochenende waren wir mit unseren Gedanken woanders und mussten helfen, wir hätten nicht fahren können. Der Kleine muss es einfach geschafft haben. Wenigstens haben ihn die Miezen nicht erneut gefangen und das ist ein gutes Zeichen, denn wir kommen ja ständig da dran vorbei.
    Liebe Grüße in den Abend von mir zu dir.

    [Antwort]

  2. Grit:

    Guten liebe Kerstin,

    gleich 2 Vogelrettungseinsätze hintereinander und mit jeweils einem guten Ausgang, das freut und berührt mich gleichzeitig.
    Tja, Mauz und Theo sind halt Katzen, kleine Raubtiere. Aller guten Dinge sind 3, der kleine Maulwurf mußte leider daran glauben.

    Dennoch wünsche ich dir einen schönen Abend! Ist bei deinen Männern auch das Fußballfieber ausgebrochen?

    Viele liebe Abendgrüße von Grit!

    [Antwort]

    Grit Antwort vom Juni 20th, 2018 09:29:

    Bei euch in Königsbrück gibt es ja nur Lebensretter. Tierretterin „Kerstin“, ebenso der sowjetische Soldat, welcher gestern in euren Rathaus geehrt wurde. Eine wirklich sehr, sehr berührende Geschichte mit einem großartigen Ausgang! Darüber gibt es heute einen großen Artikel in unserer Tageszeitung!

    Sonnige Mittwochsgrüße!

    Grit

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 20th, 2018 13:14:

    Das stand sogar bei euch in der Zeitung? Wird hier auch überall gezeigt. Nach 50 Jahren solch ein Wiedersehen, das interessiert viele.

    [Antwort]

  3. Elisabetta:

    Liebe Kerstin,
    aller gute Dinge sind doch 3
    also musst Du Dich gefasst darauf machen, dass so etwas in der nächsten Zeit Wiederholung findet.
    Glücklicherweise sind beide Aktionen gut ausgegangen (zumindest hofft man es von der Lerche) aber ich kann den Lauf der Natur auch nicht immer hinnehmen. Mir tut es um *fast* jedes Lebewesen leid (außer Zecken, Spinnen, Motten und Nacktschnecken) aber alles weiß ich nicht und alles kann ich auch nicht retten.
    Du bist eine glückliche Retterin! Bravo!

    Liebe Grüße
    Elisabetta

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 19th, 2018 14:58:

    Igitt – Nacktschnecken mag ich auch nicht. Leider fressen die die Miezen nicht :mrgreen: Ein Kollege von mir hatte Laufenten, aber die hat der Fuchs geholt 🙁
    Liebe Grüße zu dir.

    [Antwort]

  4. Micha - Der Brotbaecker:

    Guten Tag liebe Kerstin,

    es ist gerade jetzt schade, dass die Katzen den Vögeln auch noch zusetzen, obwohl sie das fürs eigene Überleben nicht müssten. Wir haben festgestellt, dass es dieses Jahr sehr wenige Vögel gibt. Ich habe vor Jahren eine Vogelschutzhecke gepflanzt und die war immer sehr gut besucht. Dieses Jahr habe ich es sogar geschafft, Beeren der Felsenbirne für Marmelade zu ernten. In den Vorjahren hatten das die Vögel immer vor mir geschafft 😉
    Herzliche Grüße Micha

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 19th, 2018 14:59:

    Felsenbirne? Noch nie gehört Micha, muss ich googeln. Wir haben hier viele Vögel, überall flattert und zwitschert es, das ist schön.
    Habt einen schönen Sommertag, liebe Grüße von mir zu euch.

    [Antwort]

  5. Traudi:

    Liebe Kerstin,
    das waren sicher wieder aufregende Momente. Aber es ist ja alles gutgegangen. Ich denke auch, dass die kleine Lerche es geschafft hat.

    Liebe Abendgrüße
    Traudi

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 19th, 2018 15:00:

    Sie muss es geschafft haben, was anderes darf nicht in meinen Kopf!

    [Antwort]

  6. Silvia:

    Ich hoffe ganz fest, dass die kleine Lerche es geschafft hat. Das war ja ein sehr traumatisches Erlebnis für den jungen Vogel. Toll hast du das gemacht, liebe Kerstin. Deine Mini-Tiger sind halt Raubtiere, auch wenn das oft weh tut und uns überhaupt nicht gefällt. Ich wünsche dir noch einen schönen Restabend und schicke einen lieben Gruss. Silvia

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 19th, 2018 15:01:

    Die beiden ziehen aber auch los wie die Räuberbrüder. Schleichen synchron, stürzen sich ins Gebüsch, spielen sich die Mäuslein zu. Letztes Jahr sprang Theo mal in ein Gebüsch, eine Lerche flatterte heraus, Mauz davor sprang hoch und erwischte sie im Flug. Leider konnte ich da nichts machen, sie war sofort tot.

    [Antwort]

  7. Susanne:

    Ich glaube auch, dass sie es geschafft hat!!! Du hast Dein Möglichstes getan.

    Leider liegt es in der Natur der Katzen, alles was sie vor die Pfoten bekommen zu erlegen. Zum Glück sind die Vögel meist schlauer und flinker als die Katzen, aber leider nicht immer. Ich habe auch immer geschimpft, wenn unsere Katze einen Vogel geschnappt hat.
    LG Susanne

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 19th, 2018 15:12:

    Mauz brachte mal einen lebenden Vogel mit ins Haus geschleppt. Den konnte ich auch retten, aber am Abend brachte ihn Theo heim, hatte ihn aufgespürt im Dickicht. Damit müssen wir leider leben.
    Danke für deine Kommentare liebe Susanne.

    [Antwort]

  8. kelly Doescher:

    Das Problem mit den gefiederten Mäusen ist mir noch bekannt…

    Moin Kerstin,
    über die Rettungstaten freue ich mich mit, der vermutlich gute Ausgang lässt hoffen.
    Oft verwechselten die Vögel Fensterspiegelbilder mit dem Naturgrün und *bums* blieben sie benommen und hilflos auf dem Boden sitzen.
    Dann muss die Dosi fix sein!

    Liebe Grüße von der Kelly

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 19th, 2018 15:12:

    Oh ja, das haben wir auch immer wieder mal. Die Vögelchen haben dann sicher Kopfschmerzen.
    Hab einen guten Tag liebe Kelly.

    [Antwort]

  9. kelly:

    Oh – weg war mein Kommentar…
    Moin Kerstin,
    das Problem mit den gefiederten Mäusen erinnere ich noch gut. Oft verwechselten die Vögel die Fensterspiegelbilder mit dem Naturgrün und *bums* blieben sie benommen und hilflos auf dem Boden sitzen.
    Dann muss Dosi fix sein.
    Liebe Grüße und meinen Dank!
    Kelly

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 19th, 2018 15:13:

    Nee, war nicht weg. Musste ich komischerweise erst freischalten.

    [Antwort]

  10. Beate:

    Na, hoffentlich hst er es geschafft!
    Ich höre hier zum ersten Mal, dass Katzen auch Maulwürfe jagen.

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 19th, 2018 15:14:

    Oh doch, das war nicht der erste. Sonst liegen sie dann im Garten, aber den hat Mauz mir gebracht 🙂

    [Antwort]

  11. Die Schwalbe:

    Hey, du Liebe, eigentlich hast du schon 3 Rettungsmedaillen verdient, weil du obendrein auch ein Mäuschen gerettet hast.
    Dass Katzen auch Maulwürfe jagen, das lese ich wie Beate schon schreibt, hier zum ersten Mal.
    Herzlichst – Gerda

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 19th, 2018 15:15:

    Hallo Gerda. Maulwürfe lagen schon einige im Garten, nur brachte ihn mir dieses Mal Mauz vor die Wohnungstür. Johnny schnappte sich auch mal einen. Es war im Sommer und die Erde ausgetrocknet. Der Maulwurf kam nicht wieder in die Erde, ein gefundenes Fressen, leider.
    Danke für deinen Besuch.

    [Antwort]

  12. Klaus-Dieter:

    du bist echt ein Lebensretter, erfreuen wir uns einfach an diesem schönen Sommertag, Klaus

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 19th, 2018 15:15:

    Ich hätte es lieber, wenn die Miezen keine Vögel fangen. Aber das ist leider nun mal so.

    [Antwort]

  13. Brigitte/Weserkrabbe:

    Du machst das schon alles richtig liebe Kerstin und ich bin froh, dass Du Reiki kannst und es auch für die Tiere anwendest. Tolle Rettungsaktion und na ja, der Maulwurf hätte Euch wahrscheinlich mit seinen Hügeln geärgert und so wollten die beiden es wieder gutmachen, indem sie ihn gefangen haben. Natur ist Natur, da hast Du schon Recht.

    liebe Grüsse
    Brigitte die Weserkrabbe

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 19th, 2018 15:16:

    Nun ist hoffentlich mal eine Weile Ruhe. Ich mach schon immer ganz vorsichtig die Wohnungstür auf, wenn einer von den beiden herein will.
    Der Maulwurf hätte mal lieber drinnen bleiben sollen.
    Liebe Grüße zu dir Brigitte.

    [Antwort]

  14. widder49:

    Moin liebe Kerstin!
    Da gehen die Räuber auch noch zu zweit auf Tour….
    Meine Katze durfte in der Brut- und Jungvogelzeit nicht raus.
    Als sie dann älter war, hätte sie keine Lust mehr auf Vogeljagd.
    LG

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 19th, 2018 21:13:

    Die Katze durfte nicht raus? Unvorstellbar hier, es sind beides Freigänger. Nur Theo muss abends rein zu den jungen Leuten, er wurde so erzogen. Mauz macht was er will 🙂

    [Antwort]

  15. Morgentau:

    Trudes Idee mit dem Orden finde ich gut! 😉

    Ja, es ist die Tragik des Lebens. Mir blutet auch immer das Herz, wenn ich so ein hilfloses Kleines herumflattern sehe und die Mama alles versucht, Feinde von ihr fern zu halten …

    Ich hoffe so sehr, dass es die kleine Lerche geschafft hat.

    Ein lieber Abendgruß,
    Andrea

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 19th, 2018 21:14:

    Sie hat es geschafft Andrea, einen anderen Gedanken lasse ich nicht zu. Und wenn ich eine Lerche fliegen sehe, so denke ich an sie.
    Hoffentlich ist nun mal ein wenig Ruhe bei uns 🙂

    [Antwort]

  16. Bärbeli:

    Also bei euch wird es nie langweilig. Rettungsaktionen, Miezen bestrafen, die wiederum geben ihren Unmut an euch zurück…. Ich hoffe es wird wieder etwas ruhiger bei euch…
    LG

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 19th, 2018 21:15:

    Seitdem ist nun erst mal nichts passiert 🙂 Aber noch stromern die beiden draußen herum, müssen dann gleich rein.
    Gute Nacht Bärbel.

    [Antwort]

  17. Astrid Berg:

    Liebe Kerstin,
    so ergeht es uns auch immer mal wieder. Wenn möglich versuchen wir auch alles, damit unsere Katze ihre noch lebende Beute wieder fallen lässt. Manchmal kommt jede Hilfe zu spät, aber hin und wieder haben wir damit ein kleines Leben gerettet.
    Unsere Katze scheint allerdings daraus gelernt zu haben, denn immer öfter finden die Nachbarn ein Geschenk auf ihrer Fußmatte oder unsere Katze beim Fressen einer Maus oder eines Vogels in einer Ecke ihres Gartens.
    LG
    Astrid

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 20th, 2018 13:15:

    Dann habt ihr eine schlaue Mieze 🙂 Ich hoffe, dass nun erst mal eine Weile Ruhe ist. Die Vögelchen sollen leben und zwitschern, die Miezen bekommen genug Futter 🙂

    [Antwort]

  18. Klaus-Dieter:

    ich wünsche uns schon für Morgen einen guten Sommeranfang, Klaus

    [Antwort]

  19. Klaus-Dieter:

    Sommeranfang und fast Wochenende, was wollen wir mehr, möge es schön werden, Klaus

    [Antwort]

  20. Klaus-Dieter:

    Liebe Kerstin, dann wollen wir mal das Wochenende mit Spaß und ohne Sorgen genießen, Klaus
    passe auf dich auf

    [Antwort]

  21. Anna-Lena:

    Willkommen zurück aus dem Urlaub, liebe Kerstin.

    Ich bin ganz gerührt von deinen Rettungsaktionen, das berührt und bewegt mich.

    Liebe Grüße und erhalte dir deine Erholung, so lange es geht,
    Anna-Lena

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 30th, 2018 18:07:

    Danke Anna-Lena. Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub und der nächste im Herbst ist schon gebucht.
    Leider nimmt einen der Alltag ja sofort wieder in den Griff, aber noch geht es 🙂

    [Antwort]

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