Oktobermorgengrau
Kaum noch zu erkennen ist die leichte Sonnenbräune auf meiner Haut. Die Sommersprossen verblassen und mein Teint wandelt sich wieder hin zur Blässe.
Oh Sommer, du warst so schön und warm. Ich mag noch gar nicht an die nass-kalten Tage denken, die grau und düster am Abend enden wie sie am Morgen begannen.
Die Sonne schickt mit letzter Kraft ihre Strahlen hinaus ins Land. Noch einmal versucht sie uns zu wärmen, bevor sie Pause einlegt und die nächsten Monate auf Sparflamme lebt.
Kalter und feuchter Nebel steigt morgens aus den Wiesen.
Die Tücher und Schals werden aus den Schränken gezogen, die Kragen der Jacken höher geschlagen, die Hände tief in die Taschen geschoben. Taschentücher-Zeit! Die Nase ist kalt, sie tröpfelt, der Hals kratzt, die Füße rufen nach warmen Socken.
Kuscheldecke und flauschige Kissen werden auf dem Sofa ausgebreitet, Teelichter bereit gestellt. In den Geschäften gibt es bereits Pfefferkuchen und Glühwein zu kaufen.
Ja haben wir denn schon November? NEIN! Also weg mit diesen Gedanken 🙂 Wir haben goldenen Oktober! Noch weigere ich mich, die dicken Socken anzuziehen. Ich mag noch keine langärmelige Nachtwäsche und erst recht keine Unterhemden. Ich koste jeden Sonnenstrahl aus und hoffe, der nächste Winter möge so mild werden wie der letzte. Habt ihr schon Lust auf Schnee? 🙄
Ich muss noch sämtliche Fenster putzen. In meinem Wohnzimmer schaut es noch immer nackt aus, denn ich hatte bisher weder Ideen für neue Vorhänge (ich berichtete im Frühjahr, dass die alten Schals und Querbehänge nach dem Waschen nicht mehr aufgehängt wurden) noch Lust auf den Besuch im Gardinenladen. Die Winterdecken schlummern noch in der Versenkung und auch die Sommerschuhe stehen noch parat im Schuhschrank.
Habt ihr schon „umgerüstet“?
Hoffen wir auf einen langen warmen Oktober mit seiner ganzen Farbenvielfalt!