Es stinkt
So oft ich auch von der schönen Aue berichte, es gibt immer und überall auch Schattenseiten. Mensch und Tier fühlen sich wohl hier auf den romantischen Pfaden.
Die Jugend hier in Königsbrück hat zwar einen Jugendclub gleich an der Aue, aber der ist – wie mir inzwischen zu Ohren gekommen ist – vorübergehend geschlossen.
Es gibt einen Abenteuerspielplatz, da kann man auch Skater fahren und Volleyball spielen. Doch alles wird irgendwann einseitig und die Jugendlichen wissen nichts mit sich anzufangen. Also traf man sich jahrelang in der Aue auf der Bank, machte Feuerchen, hinterließ regelmäßig Müll und Glasscherben, schälte die Rinde von gepflanzten Bäumchen. Ich berichtete schon mal und schrieb einen Artikel im Stadtanzeiger.
Nun hat dem jemand einen Riegel vorgeschoben und einen großen Haufen Mist genau vor der Bank abgesetzt. Ich vermute, dass es der Bauer war, der hier die Wiesen bewirtschaftet.
Wie habe ich gelacht, als ich das sah – und roch 😆 Nun ist wirklich seither Ruhe. Kein Müll, keine Scherben, keine Speisereste. Doch der Geruch wird verfliegen, der Haufen muss ja irgendwann auch wieder weg. Und dann? Geht es sicher von vorne los.
Ich habe wieder einen kleinen Artikel im Stadtanzeiger veröffentlicht und schon den ersten lobenden Anruf erhalten.
Aue-Spaziergang
Ich ging in der Aue so vor mich hin,
die Schönheit der Natur zu genießen,
das war mein Sinn.
In die Unterführung der Umgehungsstraße
bog ich ein,
da lagen Scherben der Flaschen
von Bier und Wein.
Die Jugend, die am Abend Party gemacht,
die hat an den Spaziergänger am Morgen gedacht:
Decken fürs Picknick lagen am Boden bereit,
für die Vögel gab es Speisereste und eine Brotmahlzeit.
Das Geläut heller Glöckchen
lies mich dann horchen auf,
doch es waren klirrende Flaschen
in des Baches Lauf.
Ich ging in der Aue so vor mich hin,
die Schönheit der Natur zu genießen,
dafür haben die Schmutzfinken wohl keinen Sinn.