Unsere Wölfe
Gestern Abend nun waren wir in der Naturschutzgebietsverwaltung (langes Wort, sie heißen aber nun mal so) zum Vortrag über die Wölfe in der Königsbrücker Heide.
Vor 10 Jahren gab es erste Hinweise und Vermutungen auf Wölfe hier in unserer Gegend. Eingewandert sicher aus Polen, eroberten sie das Naturschutzgebiet „Königsbrücker Heide“. Seit 2 Jahren nun ist man sich aufgrund zahlreicher Aufnahmen von Fotofallen sicher. Derzeit gibt es nachweislich ein Rudel von 7 Tieren hier bei uns. Das Elternpaar, 2 Welpen von diesem Jahr und 3 Jungtiere von 2012.
Einmalige und auch lustige Aufnahmen konnten wir sehen. Allerdings ist es sehr schwierig, ihm bei Tageslicht zu begegnen. Die meisten Aufnahmen liefern Fotofallen, die leider auch immer wieder gestohlen werden. Wer unerlaubt durch die Sperrzonen des Gebietes wandert und in eine solche Fotofalle tappt, der entwendet diese sicher gleich aus Angst vor strafrechtlicher Verfolgung.
Sohnemann schreibt derzeit noch an seiner Bachelor-Arbeit und hat dafür hunderte Fotofallen-Fotos zur Studie erhalten. Lustig und erstaunlich, was man da so alles zu sehen bekommt. Neulich zeigte er mir eine Aufnahme von einem Hirschkalb, das direkt vor der Kamera stand und hinein starrte. Da hab ich so lachen müssen.
Nun gibt es Gegner und Befürworter des Wolfes. Anhand von Zahlen kann man beweisen, dass der Wolf noch keinen großen Einfluss auf die Wildtierbestände hat. Die Zeit wird zeigen, ob das Territorium und der Wildbestand ausreichen für seine Population.
Eine Sache war noch sehr interessant: Die Königsbrücker Heide ist in Deutschland das einzige Gebiet, in dem der Wolf nachweislich Biber auf dem Speiseplan stehen hat.
Es gibt Fördergelder für die Installation von geeigneten Schutzzäunen für z.B. Schafbesitzer.
Sollte mir jemals einer über den Weg laufen, dann hoffe ich auf Schnappschüsse. Angst habe ich keine, muss ich auch nicht haben. Einzig um Johnny wäre ich besorgt, da ich nicht weiß, wie die Tiere bei Sichtkontakt reagieren würden. Aber im Wald ist er sowieso immer angeleint.
Die Aufnahme stammt von meinem Besuch im Wildgehege Moritzburg 2011. Aber vielleicht – irgendwann – begegne ich einem hier im Wald 🙂