Der Truppenübungsplatz – Teil 1
Am Sonnabend bin ich mit meinem jüngeren Sohn zum Aussichtsturm gewandert. Es war so warm, dass ich Johnny lieber zu Hause gelassen habe und das war auch gut so.
Start war am Solarpark (am „Neuen Lager“). Hier begann zu DDR-Zeiten das militärische Sperrgebiet. Es gibt noch einen Weg vom Gefangenenfriedhof aus, aber da läuft man mehr durch Sonne, hat nicht so viel Schatten.
Man kommt an einem kleinen See vorbei. Dort haben Frösche (oder Kröten?) so laut gequakt, dass ich laut lachen musste. So was hab ich noch nie gehört.
Dann kamen wir zum Bunker, in dem die Sprengköpfe für die Atomraketen gelagert wurden. Man wusste gar nicht, auf was für einem Pulverfass man saß. Hier stand sicher der Wachposten.
In diesen „Ausguck“ musste ich unbedingt kriechen. War gar nicht hoch und mit Rundum-Guck-Löchern versehen.
Dann stand ich vor dem Tor. Zutritt ist nicht möglich. Aber ich werde euch noch Bilder zeigen von einem Fest vor 3 Jahren, da waren alle Tore offen und man konnte den Bunker betreten.
Eine Libelle fand das Cape von Robert ideal als Landeplatz.
Dann ging es immer geradeaus zum Aussichtsturm. Man braucht – ohne Abstecher zum See – ungefähr 40 Minuten.
Diese Bilder zeig ich morgen.
Es ist schon toll zu sehen, wie die Natur sich wieder erholt. Das müssten die „Russen“ mal sehen. In den Seen wurden die Panzer gewaschen, es erfolgte die Verbrennung von Müll und Altöl, es gab offenes Feuer (unsere Feuerwehren mussten im Sommer oft ausrücken auf den Platz), durch die nicht mehr funktionstüchtigen Ölabscheider floss kraftstoff- und ölhaltiges Wasser in die Bäche – es waren unzumutbare Zustände für die Natur. Dafür wird sie heut entschädigt als Naturschutzgebiet. Robert lief vor einer Woche vom Nachbarort Glauschnitz aus auf dem Biberpfad – und stand plötzlich 5 Meter vor zwei Wildschweinen. Zum Glück haben sie nach kurzem Blickkontakt das Weite gesucht. Oh man, das dürfte mir nicht passieren. Deshalb geh ich auch nicht gern allein. Aber es ist auch gar zu schön auf diesen Wegen.