Träumerle

Der Blog zur Aue

Das „Neue Lager“ – Teil 3

Vom Offizierskasino aus läuft man zurück zur „Hauptstraße“. Vor uns steht die Königliche Kommandantur. Ich habe erst gestern an Hand von Fotos identifiziert, dass es sich um dieses Gebäude handeln müsste.

Gleich um die Ecke rechts herum befindet sich die Garnisons-Verwaltung.


Aber hier weiß ich nicht, was es war. Sicher Mannschaftsunterkünfte. Weiß jemand was Genaueres?

Die Natur gewinnt allmählich die Oberhand. Ringsum grünt und blüht es.

Zur Zeit entsteht hier auf diesem Gelände der zweite Solarpark. Viele Gebäude/Baracken wurden abgerissen. Es war ja eine richtige kleine Stadt für sich. Man konnte zu DDR-Zeiten auch im „Magazin“ einkaufen gehen. Natürlich musste man die Wache passieren und angeben, wohin man will. Ich habe hier im Königsbrücker Magazin sogar ein großes Plüsch-Schweinchen für unseren Sohn zum Geburtstag gekauft. An Jeans kann ich mich auch noch erinnern. Aber ich kann nicht mehr sagen, welches Gebäude das war und ob es überhaupt noch steht.

Und auch hier kann ich nicht mit genauen Informationen dienen. Durch die heranwachsenden Bäumchen wirkt das Haus wie im Dornröschenschlaf.

Das waren sicher Hallen zum Unterstellen von Fahrzeugen.

All die alten Häuser – richtige Villen – hatten größtenteils Balkone. Das sah sicher richtig herrschaftlich aus.

Dies war nur ein kleiner Einblick in das „Neue Lager“. Die Wege gabeln sich hier. Man kommt in Richtung Grünmetzsee, zum Aussichtsturm, zum Gefangenenfriedhof (alles ehemaliges Militärgelände, heute Naturschutzgebiet). Unzählige Gebäude, Baracken, Bunker stehen im riesigen Areal. Manche kann man von weitem sehen, aber man kommt nicht ran. Einiges werde ich noch zeigen. Morgen gibt es das Donnerstag-Foto für Follygirl. Am Freitag führe ich euch zum Kriegsgefangenenfriedhof. Am Wochenende soll schönes Wetter bei uns ankommen, dann wander ich vielleicht an einem Bunker vorbei zum Aussichtsturm.

23 Kommentare

  1. kelly:

    ein jammer – der erste gedanke!

    moin kerstin,
    dann sah ich die rohstoffe, eine freude für jeden sammler und schrotthändler.
    der vergleich mit dem dornröschen und dem verschlafen von möglichkeiten ist rechtens!!!
    der ginster duftet (meiner noch nicht) unterwegs und bestimmt auch beim lager.
    meine collage gefällt mir nicht, das programm ist auf dem alten rechner und ich hatte es von jürgen (stellinger), dort ist aber niemand.
    damit konnte ich einfacher arbeiten, funktionierte wie meine beete, fast von allein.
    vorfreude wünsche ich dir – auf den sommer mit wärme und der dazu passenden leichtigkeit.
    lg kelly

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 2nd, 2010 08:31:

    Hallo Kelly, ja die Schrotthändler waren auf dem Platz schon fleißig.
    Zum Thema Collage: der Jürgen ist wieder da, falls Du ihn brauchst.
    Vorfreude auf Sonne ist gut, aber bis Freitag ist es noch lang.
    Hab einen netten Tag, liebe Grüße von Kerstin.

    [Antwort]

  2. Fred:

    Ach ja, morgen ist wieder der “ Donnerstag “ dran, oh nun aber nix wie los 🙂

    Liebe Kerstin,

    also die Mannschaftunterkünfte wären was für mich, dort könnte ich mich schön einrichten, büschen Fegen und Wischen, dann lässt es sich dort gut leben 🙂

    Im Magazin einkaufen hört sich spannend an, ein Plüsch-Schweinchen hast du deinem Sohn geschenkt, der hat jetzt aber immer Schwein, oder ist das liebe Tierchen nicht mehr unter uns?

    Einen so schönen Balkon hätte ich auch gerne, den würde ich mir richtig hübsch machen.
    Das ganze Grün drum herum finde ich richtig klasse. Man sagt doch auch, die Natur holt sich alles wieder 🙂

    So ich pack mal meine Sachen, du besorgst den Schlüssel und dann ziehe ich ein, schnell nochmal bei Budni vorbei, mich mit Reinigungsartikeln bewaffnen und dann mache ich alles reine.

    Ich wiederhole mich gerne, dass wäre was für meine Augen, ganz toll.

    Vielen Dank das du mir alles näher bringst.

    Viele liebe Grüße, Fred

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 2nd, 2010 12:29:

    Lieber Fred, vielleicht könntest Du gleich noch nebenbei den Hausmeister spielen und für Ordnung im Umfeld sorgen. Dann kommen noch mehr Mieter und wir kriegen die Bude wieder voll 🙂 und somit Leben ins Lager. Das Schweinchen gibt es denk ich mal noch, müsste auf dem Boden in den Sack mit den Plüschtieren schauen. Morgen gibt es ja eine Pause für unsere Füße und am Freitag ab auf den Friedhof.
    Hab einen schönen Tag, bei uns regnet es immer noch 🙁
    Herzliche Grüße von Kerstin.

    [Antwort]

    Fred Antwort vom Juni 2nd, 2010 12:36:

    Also ich bin noch fit 🙂

    Ich gehe gerne noch eine Extrarunde 😉

    Auf den Friedhof, also ich nehme dann einen Spaten mit, eben mal schnell hübsche Blümchen pflanzen 🙂

    Ach ja, einen Hausmeister würde ich gerne spielen, aber ich bin sehr strenge, wenn das mal gut geht 🙁

    Nochmal allerliebste Grüße, Fred

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 2nd, 2010 12:44:

    Du bist aber nett, denkst an Blümchen für die Verstorbenen. Aber da ist es so bunt – wirst sehen!

  3. Brigitte:

    Guten Morgen, liebe Kerstin.
    Deiner dritten Lager-Wanderung bin ich auch gefolgt.
    In der Döbritzer Heide, auf einem ehemaligem Truppenübungsplatz in Brandenburg, war ich mit meinem jüngerem Sohn und noch 5 jungen Leuten, zu einer Geocaching-Nachtwanderung.
    Dort durchstreiften wir ab 22 Uhr bis 1 Uhr früh oftmals unwegsames Gelände mit Eisenträgern, Steinplatten von eingefallenen Unterständen und auch einem schon völlig verrostetem Eisengerippe von einem Russen-Bus.
    Geocaching ist die moderne Schnitzeljagt, aber mit GPS- Gerät, wonach man auf dem Gerät, durch Koordinaten aus dem Internet, die Wegrichtung zum Fundort angezeigt bekommt.
    Die Häuser sind typische Armee- Bauten mit dem gelben Anstrich. So kenne ich das aus der ehemaligen Garnisonsstadt Neuruppin auch.
    In Berlin-Karlshorst waren die Russen stationiert und bewohnten einen großen Teil der Stadtvillen- Häuser bis ca 1960 in einem seperat abgegrenztem Bezirk. Eine Schule und ein Krankenhaus hatten sie auch. Einen Plattenbau-Wohnblock für die Offiziersfamilien wurde später hinzugebaut.
    Das Kapitulations-Museeum war außerhalb und für die Bevölkerung zur Besichtigung immer zugänglich. Es befindet sich noch heute dort.
    1962 bekamen meine Eltern eine solche Russen-Wohnung angeboten, die sie aber ablehnten, da dort die Dielen völlig lose waren und die Öfen nicht in Ordnung. Außerdem war es eine Parterre-Wohnung, wo die Kinder sogar auf dem Balkon spielten, als wir zum Besichtigungstermin dort waren. Es waren aber schöne, große Räume. Kurz zuvor waren die Russen dort alle weg und das Wohnviertel wurde wieder neu an die Bevölkerung vermietet.
    Das ist nun alles schon Geschichte.
    Na dann warte ich mal auf die nächste Wanderung durch das Neue Lager.
    Ich wünsche Dir einen guten Tag. Bei uns ist es trübe und viel Feuchtigkeit liegt in der Luft. Nur 12 Grad.
    Jetzt starten wir unsere Einkaufstour.
    Tschüssi, winke, winke, alles Gute, Brigitte

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 2nd, 2010 12:33:

    Hallo liebe Brigtitte, so ein umfangreicher Kommentar heut von Dir, toll. Geocaching kenn ich, macht mein Sohn auch seit letztem Jahr. Wir haben ihm so ein GPS-Gerät zum Geburtstag geschenkt. Bei uns in der Aue gibt es ein Versteck am Eisenbahnviadukt und eins auf dem Scheibischen Berg direkt vor unserer Nase. Am Gefangenenfriedhof – den ich am Freitag dann zeige – gibt es auch eins (hab ich gefunden) und am Neuen Lager auch (hab ich schon mal geschrieben). Die Sache macht echt Spaß.
    In eine Russen-Wohnung wäre ich nicht gezogen, jedenfalls hätte man das hier in Königsbrück nicht tun können. Das erzähl ich auch noch.
    Viel Spaß bei Deiner Einkaufstour, meine Jungs sind grad nach Dresden zum Shoppen. Sie haben beide diese Woche frei und was soll man bei dem Dauerregen schon anderes machen?
    Liebe Grüße von Kerstin.

    [Antwort]

  4. Fred:

    Unglaublich der Film bei “ Sammy „, ich bin sprachlos, ich schicke sie alle mal rüber, denn muß man gesehen haben.

    Tschüssi, Fred

    [Antwort]

  5. Fred:

    🙁 den Film muß das heißen, bin eben für Ordnung 😉 oder soll das heißen, egal, in diesem Leben lerne ich es eh nicht mehr, dann gebe ich mir eben im zweiten Leben mehr Mühe, es se denn, ich komme als Baum wieder, dann brauche ich nur doof in der Gegend herumzustehen und darf schön die Menschen beobachten 🙂

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 2nd, 2010 12:36:

    Ich war heut früh schon da und hab herzlich gelacht, obwohl das ja recht schlimm ist für die Leute. Die Amis mit ihren Leichtbauhäuschen, das wäre bei uns in einem Stein-Haus nicht passiert.
    Du als Baum – welcher würde es denn sein? Zitterpappel im Winter (wegen der Kälte) oder eine große und starke Eiche?
    Hab noch einen netten Tag, liebe Grüße zu Dir zurück.

    [Antwort]

    Fred Antwort vom Juni 2nd, 2010 12:37:

    Eine Tanne, die pieksen dann so schön 🙂

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 2nd, 2010 12:40:

    Oh, wir sitzen grad beide am Rechner und tippsen gleichzeitig die Antworten, also sind wir in Gedanken grad beim anderen, toll.
    Eine Tanne also wegen des Pieksens? Da könntest Du aber ganz schmerzhaft als Weihnachtsbaum enden, womöglich dann noch verbrannt werden. Nee, denk Dir mal was anderes aus.

  6. Follygirl:

    Wirklich beeindruckend… besonders wie die Natur jetzt so langsam alles wieder überwuchert. Die Balkone finde ich auch sehr spannend.
    Das sich da nicht irgendwelche Leute einquartiert haben, oder ist das alles irgendwie gesichert?
    Liebe Grüße, Petra

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 2nd, 2010 13:22:

    Hallo Petra, da wird sich niemand einquartieren wollen. Alles ist verdreckt, kaputt, zum Teil zugenagelt. Es gibt für das Naturschutzgebiet eine Verwaltung, die auch Bustouren anbietet. Da wird man über den Platz gefahren und bekommt alles erklärt. Ordnungskräfte kontrollieren alles. Man darf ja eigentlich auch nicht von den freigegebenen Wegen abweichen. Wenn die Pilzsammler ausrücken, gibt es immer Ärger mit den Ordnungshütern. Aber die Leute machen eh, was sie wollen und schauen sich alles an. Es gibt seit Jahren Streit zwischen der NSG-Verwaltung und der Bevölkerung. Warum darf der Bus auf Wegen fahren, wo wir mit dem Fahrrad oder zu Fuß nicht hin dürfen? Das ist ein heißes Thema.
    Danke für Dein Interesse. Liebe Grüße von Kerstin.

    [Antwort]

  7. Irmi:

    Kerstin, wenn mir die Füße auch schon weh tun (bin ja nicht mehr die Jüngste) – aber morgen laufe ich wieder mit. Das lasse ich mir doch nicht entgehen.
    Liebe Grüße
    Irmi

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 2nd, 2010 14:26:

    Liebe Irmi, morgen ist eine kleine Verschnaufpause. Da gibt es das Donnerstag-Foto. Am Freitag geht es dann zum Friedhof. Also heißt es heute Schuhe trocknen und Füße ausruhen. Zum Friedhof geht es dann aber mit dem Auto (Abkürzung), geht schneller und wir müssen nicht erst wieder durchs Lager.
    Mach es Dir also bis dahin gemütlich, liebe Grüße schicke ich zu Dir zurück.

    [Antwort]

  8. Brigitte/Weserkrabbe:

    Eine schöne Dokumentation machst Du über das Lager. Sehr interessant zu sehen, was es dort alles gab und was jetzt daraus wird. Macht Spass, Dich bei Deinen Erkundungen zu begleiten.

    liebe Grüsse
    Brigitte

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 2nd, 2010 15:59:

    Hallo Brigitte. Ich freue mich, wenn es allen gefällt. Als Außenstehender hat man ja doch nicht so den Bezug zu den Dingen. Ein paar Sachen kommen noch und ich hoffe, es wird nach paar Tagen nicht zu langweilig. Morgen zur Abwechslung mal was anderes.
    Ich wünsche Dir noch einen netten Tag, bei uns regnet es schon seit gestern, ich kann bald nicht mehr. Schuhe sind alle nass, 3 mal täglich Hund sauber machen, überall der Dreck von den Schuhen im Haus, es macht echt keinen Spaß mehr.
    Liebe Grüße von Kerstin.

    [Antwort]

  9. Ocean:

    Liebe Kerstin,

    so – das war jetzt ein extra-langer und ganz besonders interessanter Rundgang bei euch, denn ich habe ihn komplett auf einmal gemacht, alle drei Teile. Was für ein faszinierendes Gelände, und du hast das mit deinen Bildern und Beschreibungen super eingefangen! da könntest du glatt ein Informationsbuch draus gestalten. Und deine Erzählungen dazu regen die Gedanken an ..die Vorstellungskraft – wie es damals gewesen sein mag, als das Lager noch „in Betrieb“ gewesen ist.

    Auf der Waldheide bei uns sind längst nicht mehr so viele Spuren aus der Vergangenheit zu sehen ..

    Aber faszinierend, wie die Natur sich ihren Raum wieder holt!

    Auf jeden Fall kann man dort mit Sicherheit viele Stunden verbringen, und immer wieder neue Motive entdecken, die es sich zu zeigen lohnt. Danke dir für die Mühe, die du dir mit dem Bericht machst 🙂 Natürlich werd ich auch die Fortsetzung nicht verpassen, auch wenn’s evt ein bisschen dauert, bis ich wieder online sein kann.

    Dir ganz viele liebe Grüsse und Wünsche 🙂
    Ocean

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 2nd, 2010 16:02:

    Hallo liebe Ocean, Du warst aber tapfer und hast die ganze Runde nachgedreht. Jetzt müssen Dir die Füße qualmen 🙂 Dankeschön, dass Du so intensiv alles nachliest. An viele interessante Sachen kann man ja nicht ran bzw. ich kann diese Bilder hier nicht zeigen, sonst würde ich mich ja selber verraten 🙂
    Ich freue mich auf morgen, denn Du wolltest doch auch bei Follygirl´s Donnerstag-Foto mitmachen, oder?
    Lass es Dir gut gehen, ich schau wieder bei Dir rein.
    Sei ganz herzlich gegrüßt von Kerstin.

    [Antwort]

  10. stellinger:

    Liebes Träumerle,

    es wird Zeit, dass ich mich, nach so langer Schreibpause, mal wieder melde. Ich hoffe, Dir und Deiner Familie geht es gut.

    Dein Bericht über das „Neue Lager“ ist interessant und anschaulich geschrieben. Trotzdem machen die Gebäude auf mich einen abstoßenden und ruinösen Eindruck. Vielleicht liegt es daran, daß ich aus alten DDR-Zeiten (1950) nur solche herunter gekommenen Gebäude kenne und nur Negatives damit verbinde. Ich war damals 11 Jahre alt.

    Ich muß noch mal raus in den Garten. Die Arbeit höret nimmer auf . . .

    Liebe Grüße
    Jürgen

    [Antwort]

    Kerstin Antwort vom Juni 2nd, 2010 18:16:

    Lieber Jürgen, schön dass Du wieder da bist. Die Gebäude wurden auch runtergewirtschaftet, der Zahn der Zeit tut seit fast 20 Jahren sein Übriges. Es sind zum großen Teil auch nur noch Ruinen, mit etwas Fantasie kann man erahnen, wie es früher aussah und das reizt mich an solchen Sachen.
    Noch mal in den Garten, eine Traumvorstellung derzeit. Habe soeben auf der Hunde-Runde Schuhe von meinem Mann angezogen, ich hab keine trockenen alten mehr. Aber nach dem schlechten Urlaubswetter habt ihr euch den Sonnenschein erst einmal verdient.
    Danke fürs Reinschauen, liebe Grüße von Kerstin – auch an Deine Frau.

    [Antwort]

Kommentar hinterlassen

*wird nicht angezeigt

XHTML erlaubte Tags: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

Träumerle läuft unter Wordpress 6.2.4
Anpassung und Design: Gabis Wordpress-Templates