Träumerle

Der Blog zur Aue

Archiv: Mittwoch, 10. Oktober 2012

Sorgenkind Johnny

Er ist wieder daheim. Nun kann ich berichten, wie es ihm ergangen ist in den letzten Tagen. Mit wenigen Worten ist es nicht getan, aber ich versuche mich kurz zu fassen.

Am Montag ging es ihm früh so miserabel, dass ich zu unserer Tierärztin bin. Er hat eine Schmerzspritze bekommen, 13 Uhr bekamen wir einen Termin in einer anderen Tierarztpraxis in der Nähe, die über mehr Technik verfügt. Vorgesehen war nur Ultraschall, von dem ich mir Klärung erhoffte. Wir mussten Johnny leider da lassen.
In den nächsten 2 Tagen folgte das volle Programm: Röntgen, Ultraschall, Röntgen mit Kontrastmittel im Futter, große Blutuntersuchung, Urinuntersuchung, Untersuchungen der Beweglichkeit (Wirbelsäule, Gliedmaßen).
Ergebnis: nichts, nichts, nichts! Keine Auffälligkeiten beim Röntgen und Ultraschall, alle Blutwerte (wurden eingeschickt in ein Labor) bestens, keine Anzeichen für einen Fremdkörper, keine erkennbaren Entzündungen, keine Gase wie letztens, keine Auffälligkeiten am Magen, Prostata, Leber, Nieren, sonstwas.

Nach Abklingen des Schmerzmittels traten die typischen Symptome wieder auf: Runden laufen, hecheln, Schwanz nach unten, teilnahmsloser Blick. Wieder wurde geröntgt, Ultraschall vorgenommen, abgetastet. Bei der Untersuchung mussten sie ihm einen Maulkorb anlegen, da er sich wehrte. Er hatte Schmerzen im hinteren Beckenbereich. Dies könnte ein Defekt an den Wirbeln sein.
Die schlimmste Diagnose ist ein Hirntumor.
Uns wurde ein CT angeboten, das jedoch lehnten wir ab. Hat er einen Tumor, so können wir ihm nicht mehr helfen und müssen Prioritäten setzen. Ist es die Wirbelsäule, würde uns die OP mit CT zusammen ca. 1.000 Euro kosten.
Er wurde zum Beobachten eine Treppe rauf und runter geschickt. Da und auch nach den kleinen Runden im Gelände konnten wir erkennen, dass er langsamer wurde, die Treppe schlecht hoch kam, das rechte Hinterbein wollte nicht so richtig.

Die dritte Möglichkeit ist eine Futterunverträglichkeit. Wir haben wieder Spezialfutter bekommen und werden nun das Ausschlussverfahren versuchen.

Wir haben ihn nun also heut Mittag mit nach Hause genommen, sollen keine Schmerzmittel verabreichen und beobachten. Morgen sollen wir den Arzt über seinen Zustand informieren.
Er hat sich auf sein Futter gestürzt, wir sind wenige Meter vor dem Haus gelaufen, dann schlief er 2 Stunden. Stand auf, hat ein wenig gefressen, ist wieder Runden gelaufen mit Schwanz nach unten, hat sich wieder vorsichtig hingelegt.

Und nun heißt es wieder einfach warten und beobachten. Ich kann nicht sagen, wie es weiter geht. Ist es eine Allergie gegen bestimmtes Futter (oder beigemengte Zutaten), so wäre dies kein Problem für die Zukunft.
Verhält er sich weiter so, werden wir als nächstes – in Absprache mit unserer Tierärztin – Schmerzmittel gegen eine eventuelle Entzündung im Wirbelbereich verabreichen. Wir können auch damit umgehen, ihm für den Rest seines Lebens Schmerzmittel zu geben. Menschen mit chronischen Schmerzen, welcher Art auch immer, müssen auch Medikamente nehmen.
Hilft auch das nichts, müssen wir der Realität leider ins Auge sehen und vom Schlimmsten ausgehen. Wir werden ihn nicht leiden lassen, aber irgendwann wird eine Entscheidung fallen müssen.

Eine letzte Möglichkeit wäre noch immer ein Fremdkörper, der auf Röntgen- und Ultraschallaufnahmen nicht zu sehen ist.

Mehr kann ich momentan nicht berichten. Die nächsten Tage wird es hier still werden. Statt zu bloggen werde ich bei ihm sein, mich mit ihm beschäftigen. Da große Runden ausfallen, werde ich ihn öfter kurz vors Haus bringen, ein wenig hin und her laufen, bis er seine Geschäfte erledigt hat. Wir bleiben in Kontakt mit unserer Tierärztin. Gestern Abend hatten wir noch ein langes Gespräch mit ihr, bevor wir heut in die andere Praxis gefahren sind. Wir wollten ihre Meinung hören.

Also: ich werde zwischendurch berichten, wie es ihm geht. Vielen Dank für all eure guten Wünsche, vielleicht geschieht ja doch noch ein kleines Wunder.

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